In letzter Zeit habe ich mich vermehrt mit dem Thema Minimalismus beschäftigt. Die Idee, durch Reduzieren der materiellen Besitztümer und achtsameres Konsumverhalten einen übersichtlicheren und unkomplizierteren Alltag zu erleben, gefällt mir. In Anbetracht aktueller Problematiken wie Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und ausbeutender Massenproduktion scheint mir eine Auseinandersetzung mit dem Thema angebracht und vielversprechend.
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, findet aktuell in den Medien viele interessante Beiträge.
- Netflix-Dokumentationen: „Minimalismus – Weniger ist jetzt“ und „MINIMALISM – a documentary about the important things“
- GEO Wissen: Vom Glück des einfachen Lebens
- ZDF-Doku Schluss mit Überfluss
- WDR Planet Wissen: Leben ohne Ballast – Ist weniger mehr?
Wenn wir ausmisten und uns damit beschäftigen, welche Dinge wir wirklich brauchen oder haben möchte, stolpern wir früher oder später über Gegenstände, die objektiv betrachtet wenig Wert oder Nutzen haben, die wir trotzdem nicht wegwerfen wollen. Diese Erinnerungsstücke oder Lieblingsteile liegen uns selbst dann noch am Herzen, wenn sie noch so kaputt, unmodern oder unpraktisch sind. Wir verbinden Erinnerungen damit oder ihre Seltenheit macht sie unersetzlich.
Vergraben in der untersten Schublade oder verstaubt auf dem Speicher bringen diese Sachen niemandem Freude. Also los: hervorholen und in Szene setzen! Aber wie?
Für die allermeisten textilen Teile habe ich eine Lösung, die ich in anhand eines typischen Beispiels und einer Anleitung zum Selbermachen im Folgenden mit euch teilen möchte.
Lieblings-Shirt-Revival DIY
Wer kennt es nicht? Das olle Lieblings-T-Shirt: total zerlöchert, nicht mehr tragbar, aber der Aufdruck ist so schön, zu schade für die Tonne ist es allemal und man hat ja schon Einiges zusammen erlebt!

Was Ihr braucht:
- Eine Overlock-Nähmaschine, oder eine Haushalts-Nähmaschine mit Versäuberungsstich
- Ein Bügeleisen
- Eine Stoffschere oder scharfe Haushalts-Schere
- Stecknadeln
- Ein Schnittmuster für ein einfaches Shirt (Alternativ könnt ihr den Schnitt eines T-Shirts abzeichnen, indem ihr dieses flach ausbreitet. Die Ärmel können in der klassischen T-Form angeschnitten werden. Der Halsausschnitt sollte vorne etwas tiefer sein.)
- Je nach Größe ca. 1m – 1,30m Baumwoll-Jersey-Stoff (am besten vorgewaschen) – lange Ärmel oder eine Kapuze erhöhen den Stoffvebrauch, eine Angabe dazu findet ihr bei den meisten Schnittmustern
- unelastische Gewebeeinlage (Verbrauch richtet sich nach der Größe des Aufdrucks)
- Nähgarn
- Optional: etwas Bündchenware für den Halsausschnitt
Im ersten Schritt schneidet Ihr euer Motiv aus dem alten T-Shirt aus. Versucht möglichst etwas größzügig auszuschneiden und lasst die Kontur nicht zu kompliziert werden.

Jetzt könnt ihr euer T-Shirt zuschneiden (noch nicht zusammennähen!) und den Aufdruck vorbereiten.

Versäubert anschließend die Kante des „Aufnähers“ mit der Overlock oder Versäuberungs-Stich und bügelt sie nach hinten um.

Bei größeren Aufnähern reicht es nicht diese mit einer außenliegenden Naht zu fixieren. Wenn sich Löcher im Motiv befinden, solltet ihr diese durch beide Stofflagen hindurch stopfen. Nehmt dazu einen Zickzack oder Zierstich.

Verbindet unbedingt Aufnäher und Schnitteil großzügig mit Absteppnähten, da das T-shirt so nachher schöner fällt und länger hält. Fangt dabei in der Mitte des Motivs an und arbeitet euch nach außen vor. Näht zum Schluss einmal knappkantig außen herum.

Setzt jetzt euer Shirt mit der Overlock oder Haushaltsmaschine fertig zusammen, näht die Ärmel und den Saum um und verarbeitet den Halsauschnitt mit Bündchenstoff oder Jersey. (Um die Weite zu bestimmen könnt ihr den Halsausschnitt abmessen und 10% von der Länge abziehen.)

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